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Jochen aus Dortmund  schrieb am Freitag, 25. November 16 um 00:32 Uhr

Lieber Martin!

Wer hätte das gedacht, dass ich Dir mal irgendwann irgendwie so etwas wie einen Brief schreiben würde, aber es ist mir ein echtes und nettes Bedürfnis...

Ich kenne einen bestimmten kleinen Ausschnitt Deiner persönlichen Seite erst seit ein paar Wochen, seitdem ich mal auf Youtube ein Interview mit Dir gesehen habe, in dem Du sehr offen über Deine Krankheit gesprochen hast. Deine Musik hingegen kenne ich schon - zumindest drei Platten von Dir - seit ungefähr 25 Jahren. Eure "Live K.I.D." war echt der Knaller; ich habe sie total gerne gehört - und tue das auch immer noch. (Bitte sorge mal dafür, dass die Scheibe als CD erscheint; ich wäre der erste Käufer, der in der Schlange steht...)

Ich habe in meinem engeren Bekanntenkreis eine Freundin, die ebenfalls an der bipolaren Persönlichkeitsstörung leidet - momentan wieder im wahrsten Sinne des Wortes, da sie einen akuten Depressionsschub hat und deswegen in einer - zum Glück wirklich guten - psychiatrischen Klinik stationär in Behandlung ist. Es ist noch gar nicht so lange her, vielleicht fünf Monate, als ich sie in einer hochmanischen Phase erlebt habe, die ebenfalls stationär, allerdings in einer weniger guten Klinik behandelt wurde. Vielleicht fehlte damals eine weiterführende intensivere ärztliche Begleitung, so dass die Krankheit möglicherweise durch eine Fehlmedikation ins Gegenteil oszillierte. Vielleicht aber auch nicht, das ist als Laie natürlich nur schwer zu diagnostizieren...

Ich habe also selbst die zwei "Pole" Eurer Krankheit bei meiner Freundin recht bewußt und erstaunt miterlebt und habe den Eindruck, dass der Begriff "bipolar" nicht nur auf die Phasen im Krankheitsverlauf zutrifft, sondern irgendwie auch auf mein Erleben: Diese Krankheit - oder vielleicht besser: dieses Anderssein - ist irgendwie unglaublich faszinierend und interessant und zugleich fürchterlich tragisch und traurig.

Das bezieht sich natürlich auf viele Punkte, und ich will den Rahmen dieser Plattform hier platzmäßig nicht total sprengen, aber ich fand beispielsweise damals am Tag der Einweisung meiner Freundin in die Klinik ihre Manie, die ich miterleben durfte, hochspannend und habe versucht zu begreifen, was da plötzlich in ihrer Gedankenwelt so vor sich ging. Ein wenig ist es mir gelungen - unter anderem durch Fragen, die ich ihr während dieser Phase und danach gestellt habe. Aber ich befürchte, dass mein eigener Erfahrungs- und Gedankenhorizont nicht ausreicht, um die Reichweite, die Menge und die Schnelligkeit dieser Gedankengänge annähernd begreifen zu können.

Der momentane Depressionsschub ist hingegen tatsächlich einfach nur sehr, sehr traurig mitanzusehen. Auch wenn ich als Außenstehender - ähnlich wie meine Freundin ja auch - weiß, dass diese abgrundtiefe Traurigkeit "nur" einer aus der Reihe fallenden, dysfunktionalen Hormonaktivität im Gehirn entspringt, ahne ich doch das Leid, gegen das sich meine Freundin nicht wehren kann. Machtlosigkeit ist immer schlimm und betäubend, als Betroffener sowieso, als Außenstehender aber auch, wenn auch in anderen Dimensionen und Wahrnehmungsbereichen...

Nun ja, alle an dieser Krankheit leidenden Menschen haben meine ganz große Hochachtung davor, wie sie bisher ihr Leben so gemeistert haben - und da sind wir wieder bei Dir: Hut ab, mach weiter so. Es freut mich sehr, dass Du nach Deinen ganz persönlichen Aufs und Abs wieder zum Gitarrespielen zurückgefunden hast; Du bist ganz einfach ein begnadeter Musiker...

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Dich möglichst bald mal live auf einem Konzert erleben dürfte, das habe ich bis jetzt nämlich noch nicht hinbekommen, und Du stehst ganz oben auf meiner Liste. Wenn Du auf Tour gehst oder das ein oder andere Konzert spielst, vergiss bitte nicht das Ruhrgebiet!

Ich freue mich schon sehr auf Deine CD "Songs from the Inside", die ich vorhin bei Dir bestellt habe, und die ich vielleicht schon Weihnachten meiner Freundin schenken werde; und vielleicht kann sie dann ja auch mal wieder vernünftig einschlafen, weil sie Dir bei Deiner Musik zuhört. Mir ist das vor 25 Jahren schon jedenfalls recht gut gelungen, weil sie etwas Beruhigendes und Friedliches hat... meine Freundin übrigens auch...

Viele Grüße und alles erdenklich Gute für Deine Zukunft; mach' bitte auch weiter in Deiner Funktion als Repräsentant der DGBS – das ist wichtig, und Du machst das prima!

Jochen Kanders aus Dortmund

Martin:

Lieber Jochen,

herzlichen Dank für Deine Worte. Ich kann Dir gerade nicht ausführlicher antworten, werde das aber (in einer Mail nur an Dich) nachholen. Alles Gute für Dich und natürlich auch für Deine Freundin. Das einzig Gute an so einem Tief, das sie jetzt gerade durchmachen muss, ist: Es hört irgendwann wieder auf. Vielleicht ist ihr das ein kleiner Trost... ich weiß, in dem Moment kann man das nicht glauben, aber es ist so.

Herzliche Grüße aus Berlin

Martin

Lillifee aus Braunschweig  schrieb am Freitag, 18. November 16 um 09:24 Uhr

Lieber Martin,

mein Weg zu Dir ist/war nicht derjenige über die Musik, sondern über die Bipolare Störung. Gerade vor zwei Tagen haben wir über die DGBS gemailt.

Nun bin ich beim Räumen (ja, ich habe so Messie-Tendenzen und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Bipolare oftmals mehrere Schwierigkeiten haben: z. B. auch BiPo und Alkohol) auf die Ausgabe 2/2014 von "in Balance" (Zeitschrift der DGBS e. V.) gestoßen. Und wer begegnet mir da auf der Rückseite?: DU! mit einer Rezension über Deine CD "Songs from the Inside".

Die muss ich jetzt sofort bestellen.

Und ich finde die Darstellung "Bipolare Störung - was ist das?" auf dieser Seite sehr gelungen, erklärt sie doch für Laien, also Personen, die weder Betroffene noch Angehörige noch beruflich damit Befasste sind, verständlich und anschaulich wie es sich mit dieser Erkrankung verhält und gibt auch noch Beispiele.

Ich selbst weiß seit 2000, welchen Namen meine schon jahrelang zuvor gehabten Schwierigkeiten haben. Jedoch erst im Laufe der weiteren Jahre und weiterer manischer und auch depressiver Episoden habe ich gelernt, damit umzugehen (hoffentlich!).

Das Werben für das Verständnis hinsichtlich psychiatrischer Erkrankungen in der Öffentlichkeit kann ich nur unterstützen.

Wann bist Du mit einem Konzert mal in Braunschweig oder Umgebung - oder in Berlin (dahin habe ich einen ganz persönlichen Bezug und würde dorthin fahren), damit wir uns bei dieser Gelegenheit auch persönlich kennen lernen könnten?

Herzlichen Gruß
Lillifee

Martin:

Liebe Lillifee,

danke für Deine Rückmeldung. Ich spiele schon am nächsten Freitag, 25. 11 2016 in Berlin, und zwar beim DGPPN-Kongress im CityCube (Messegelände). Leider können da nur Kongressbesucher hin und die Tagungsgebühr ist sehr hoch - auch für Tageskarten.

Wenn es wieder ein "offizielles" Konzert in Berlin oder Braunschweig und Umgebung gibt, wird es hier auf der Website angekündigt.

Viele Grüße

Martin

Friederike aus Bamberg  schrieb am Samstag, 08. Oktober 16 um 14:33 Uhr

Lieber Martin,

vorgestern hatte ich die Freude, dich und den großartigen Gitarristen Jean-Pierre zu hören, zu sehen, kennenzulernen. Dieser Abend war ein eindrucksvolles Erlebnis und ging voll unter die Haut!

Ganz besonders hat mich beeindruckt, wie geduldig und warmherzig du dir für deine Fans Zeit genommen hast. Ich danke dir sehr herzlich für deinen Rat und das hilfreiche Gespräch, das ich mit dir führen durfte.

Ich hoffe auf noch viele Konzerte.... alles, alles Gute für deinen weiteren Weg!

Liebe Grüße
Friederike K.

Martin:

Vielen herzlichen Dank, Friederike! So eine persönliche Rückmeldung tut einfach gut und ist noch mehr wert als der Applaus.

Viele Grüße

Martin

Claudia   schrieb am Montag, 05. September 16 um 16:31 Uhr

Lieber Martin! Es ist immer gut, wenn man sich auf Neues einlässt: So bin ich am Freitag nach Netphen gefahren, um Jean Pierre zu hören, den ich bei einigen großen Konzerten mit Pippo Pollina erlebt hatte. (Gruß und Dank an ihn für das nette Gespräch und das Autogramm in meinem "Grande Finale Verona"-Bildband!) Dich kannte ich nicht und war sehr gespannt!! Nun bin ich so begeistert von dem besonderen und intensiven Abend: Wunderbare Musik. Respekt vor Deinem Mut. Alles Gute für Dich und viel Erfüllung mit Deiner Kunst. Auf dass Du immer sagen kannst "Alles IST gut!"
Herzlichst Claudia

Martin:

Liebe Claudia,
ganz herzlichen Dank für diese wunderschöne Rückmeldung! Den Gruß an Jean-Pierre gebe ich gerne weiter. Und ja: im Moment IST alles gut :)
Viele Grüße
Martin

Christiane   schrieb am Montag, 08. August 16 um 20:02 Uhr

Lieber Martin,

über deine Facebook-Seite und die tollen Links zur Roadshow bin ich hier gelandet.
Und finde einen der besten und gepflegtesten Web-Auftritte, die ich kenne!
Ganz besonders freue ich mich, dass ich hier so viele Songtexte nachlesen kann... du schreibst so berührende Texte.
Und ich bin glücklich über die Neuauflage von "blue moments" - denn ich hatte die LP leichtsinnigerweise verborgt und nie wieder zurückbekommen.
Die Bestellung ist unterwegs und ich freue mich wie ein Kind auf Post!

Ich wünsche dir das Allerbeste und hoffe, dich bald Life erleben zu dürfen, mit neuen und alten Songs.
Raum München wäre ein Hit......

Viele liebe Grüße
Christiane (Fan seit Jugendtagen)

Martin:

Danke, Christiane! Nächstes Jahr wahrscheinlich in München... Termin dann hier auf der Website.

Viele Grüße

Martin