Mittlerweile gibt es CDs und digitale Aufnahmetechniken; es zeichnet sich ab, dass dies das Format der Zukunft sein wird. Das Tonstudio Bauer in Ludwigsburg verfügt über eine der ersten digitalen Mehrspurmaschinen in Deutschland, dort nehmen wir mit Wolfgang Dauner eine neue „KID“-Platte auf. Nach dem durch unseren Labelwechsel verursachten Bruch haben wir uns nach und nach wieder ausgesöhnt und waren in der Zwischenzeit auch immer wieder gemeinsam auf Tournee.

Die neue Technik ist noch sehr teuer, deshalb müssen Ralf und ich auf unser gewohntes, sehr zeitaufwendiges Soundbasteln verzichten. Die Zeit reicht nicht einmal, unsere Gitarren zu doppeln (das bedeutet, zweimal möglichst exakt dasselbe zu spielen, was einen vollen, schwebenden Klang erzeugt) ; allein dies macht eigentlich einen Großteil unseres typischen Sounds aus. „Second Step“ ist sehr klar, wenig komplex, reduziert auf das Wesentliche und für mich deshalb auch etwas ärmer als unsere sonstigen Aufnahmen, wenn auch nicht unbedingt schlechter. Die leicht hochnäsige Art des Toningenieurs macht das Arbeiten nicht gerade einfacher. Als ich um etwas Hall auf meiner Gitarre im Kopfhörermix bitte, weil mir das Signal furztrocken und unangenehm ins Ohr fährt, höre ich aus der Regie: „Wir wollen uns doch nichts vormachen!“ Sehr hilfreich und inspirierend...